19. Feb. bis ???? 2024

6 - Ecuador: Cuenca- Quito - Galapagos


 

 

Kartenausschnitt der beschriebenen Etappe

  • Der blaue Punkt ist unser aktueller Standort zu unserem Reisebericht

19. Februar 2024 Grenze Peru-Ecuador

Gegen 10.30 erreichten wir den Grenzübergang bei Macara. Zusammen mit Gabi&Frank waren wir die einzigen Personen in der Grenzstation. "Na das wird ja flott gehen" dachten wir...

Aber die Peruaner begannen nicht mit der Bearbeitung der unserer Papiere, sondern klärten erstmal mit den Kollegen aus Ecuador, die im gleichen Gebäude saßen, ob wir überhaupt mit einem Visum einreisen können.

Hintergrund war der zur Zeit geltende Ausnahmezustand in Ecuador: Es gab, ohne polizeiliches Führungszeugnis mit Apostille aus Deutschland, kein oder nur ein 10-Tage-Visum zur Durchreise nach Kolumbien. Nach einigen Diskussionen und Erklärungen hatten sie verstanden, dass wir auf einer Liste des Ministerio de Tourismo stehen und ein 90 Tage-Visum bekommen können. Sie telefonierten, spielten am Handy und nach einer Stunde sind wir selbst aktiv geworden und haben unseren Kontakt "Hans von der Finca Sommerwind" in Ecuador  angerufen. Hans hat mit dem Beamten gesprochen, mir die Liste gemailt und ich habe sie an den Grenzbeamten per WhatsApp weitergeleitet. Dann hat er mit dem Ministerio de Tourismo telefoniert und von dort die Bestätigung erhalten dass wir ein Visum für 90 tage erhalten können.

Anschließend haben die peruanischen Beamten mit der Entstempelung unserer Pässe und der Zollpapiere für die LKW´s begonnen. Nach 1,5 Stunden waren wir durch. Auf meine Frage was mit dem Hund und seinen Papieren sei, bekam ich nur die Antwort: "Alles ok!  Weiterfahren..." So ist das in Südamerika!!!

 

Direkt nach dem Grenzübergang konnten wir die Veränderung in der Stadt, an den Häusern und Geschäften nicht fassen. Alles sauber, die Häuser mit "richtigen" Dächern waren verputz und auch die Geschäfte und Gastronomiebetriebe alle Tip top, wie verwandelt. So krass hätten wir uns den Unterschied von Peru nach Ecuador nie und nimmer vorgestellt.

Die erste Militärkontrolle erfolgte schon 3 km nach der Grenze. Alle Papiere raus und nach kurzer freundlicher Unterhaltung "woher, wohin" in Englisch konnten wir weiterfahren. Auch an der Tankstelle, Diesel kostet hier 0,42€/L, wurden Kfz-Kennzeichen und getankte Dieselmenge von Soldaten dokumentiert.

 

 

Nach der Regennacht war die kurvenreiche Fahrt im Gebirge bis Cuenca häufig durch kleine Stein- und Erdrutsche recht nervig. In Cuenca war mal wieder Wäsche waschen und ein Stadtbummel in der schönen Stadt angesagt.

Auch die Anfertigung der berühmten Panama-Hüte konnten wir in einer Werkstadt besichtigen.

 

24. Februar - Quito

Etwas außerhalb, oberhalb der Stadt haben wir uns bei Andy, einem Kanadier, auf seinem recht neu angelegten und einfachen Campingplatz einquartiert. Die Aussicht ist der Wahnsinn, bei Tag gleichermaßen wie in der Nacht. Bedingt durch das bewölkte Wetter konnten wir jedoch keinen der 6 sichtbaren Vulkane sehen.

Mit Sandra&Tom, die hier ihr Auto für 6 Tage stehen ließen um auf die Galapagosinseln zu fliegen,  haben wir einen Stadtbummel gemacht. Mit dem Taxi gehts für 3€ in die City zur Stadtbesichtigung. Trotz des Ausnahmezustandes in Ecuador gibt es hier in der Hauptstadt keine außergewöhnliche Präsenz von Polizei und Militär. Ein ganz normaler Sonntag...

Als die beiden weg waren kamen Gabi&Frank ebenso auf den Stellplatz, sie hatten sich einen Tag in der Nähe des Cotopaxi aufgehalten, um ihn ohne Wolken zu sehen...

Mit den beiden sind wir am nächsten Tag nochmal per HOP-on-HOP-off Bus durch die Stadt gegondelt.

 

Und am Morgen um 6.30 haben wir ihn doch noch gesehen... Den Cotopaxi: 5897 m hoch und einer der aktivsten Vulkane der Erde.

 

29. Februar - Papallacta-Thermen und ecuadorianischer Regenwald

Nachdem wir für Elli den Aufenthalt während unsere 5 tägigen Galapagosreise geklärt hatten, konnten wir die kleine Kreuzfahrt buchen. Gleichzeitig wurde unser Verschiffungstermin am 10. April bestätigt, sodaß wir unsere Reisepläne änderten und noch einen Trip in den ecuadorianischen "Regenwald am Rio Napo" mit Gabi&Frank unternahmen. Auf dem Weg dahin konnten wir noch eine sehr schöne Therme in 3.500 m Höhe besuchen.

 

Die Straße in das Dschungelgebiet von Ecuador war wieder Erwarten in recht gutem Zustand. Es ging über zahlreiche Serpentinen mal wieder auf 4050 m und anschließend runter nach Misahualli. Auf einem kleinen Stellplatz direkt am Fluß konnten wir übernachten. Gabi&Frank hatten am Nachmittag noch eine Bootstour in den Dschungel gebucht. Am nächsten Morgen gingen wir ca. 300 m  in den kleinen Hafen am Rio Napo, dort lagen etwa 20 Touristenboote.

Wir vier waren die einzigen Teilnehmer der "AMAZONICA-Bootsfahrt". Auf der 1,5 h dauernden Hinfahrt und ebenso langen Rückfahrt haben wir dann etwa 20 Vögel, ein paar Fischer und einige Goldsucher am Flussufer gesehen. Hier arbeiteten ganze Familien incl. Kinder um aus dem Flugsand zu waschen.

"AMAZONICA" war eine Tierauffangstation, wo kranke, verletzte oder aus illegaler Tierhaltung herausgeholte Tiere auf das Leben in der freien Natur vorbereitet wurden. Tapiere, eine Anaconda, einige Vögel sowie verschiedenen Affen waren zu sehen... Bei 30 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit war die Bootsfahrt noch das angenehmste.

 Die Rückfahrt nach Quito war total "verregnet"...

 

03. März 2024 - Finca Sommerwind

Hier auf der Finca Sommerwind, dem Globetrottertreff im Norden von Ecuador, bei Hans, der uns maßgeblich bei der Visabeschaffung über das Ministereo de Tourismo sehr geholfen hat,  haben wir auch Sandra&Tom wieder getroffen, mit denen wir ja auch schon mehrere Wochen gemeinsam unterwegs waren. Wir wollen hier ein paar Tage pausieren: Es gibt deutsches Bier, ein paar deutsche Gerichte zu essen, guten Kuchen und viele interessante Reisende mit denen wir uns austauschen.

Unser "Bäckermeister Frank" hat das heimische Handwerk unterstützt und für Hans einen "Brötchen-Back-Versuch" durchgeführt. Das Ergebnis war besser als die bisherige Version, aber auf Grund der schwachen thermischen Leistung des Backofens konnte keine optimale Qualität erreicht werden... Alle Prozessschritte wurden genau dokumentiert, damit sie Hans demnächst in Eigenregie und stärkerem Backofen optimal durchführen kann.

Nach 3 Tagen Pause sind wir zu einer kurzen Tour ins Grenzgebiet zu Kolumbien aufgebrochen um eine Therme zu besuchen. Das war leider mal wieder nicht so erfolgreich: Die erste Therme war verwahrlost, die zweite nur teilweise geöffnet und dazu roch es übelst nach Schwefel...

Trotz mehrfachen, aber immer freundlichen Militärkontrollen, sind wir anschließend an den Pazifik bei Las Penas gefahren. Direkt am Strand hatten wir ein köstliches Abendessen mit frischem Fisch. Ansonsten ist Las Penas in den letzten Jahren sehr heruntergekommen. Zeugen sind große leerstehende Hotels sowie die doch stark verwahrloste Strandpromenade. Hier im Nordwesten von Ecuador leben sehr viele Menschen afrikanischen Ursprungs aus der Sklavenzeit. Die tropischen Temperaturen in der Nacht von 28 Grad, über 90% Luftfeuchtigkeit und Myriaden von Mücken und Moskitos haben einen längeren Aufenthalt verhindert.

Wieder zurück in Ibarra auf der Finca Sommerwind gab es angenehme Temperaturen, ein schönes ruhiges Umfeld und viele interessante Reisende... Der Besuch des Marktes in Ibarra mit dem Taxi war mal wieder ein Abenteuer für sich. Die Hinfahrt klappte prima, aber die Rückfahrt... Der erste Taxifahrer konnte wahrscheinlich nicht lesen, denn mit der Adresse sowie der Route, die ich ihm auf meinem Handy mit GoogleMaps zeigte, damit konnte er nichts anfangen. Wir stiegen aus und suchten uns ein anderes Taxi. Auch dieser Fahrer verstand nicht wo wir hin wollten. Aber er ließ sich von mir überzeugen, dass wir es gemeinsam mit Hilfe von GoogleMaps schaffen! Dabei lernte er noch Deutsch, denn ob er rechts oder links abbiegen sollte haben ich immer zweisprachig kommuniziert. Wir haben unterwegs sehr viel gelacht und sind auch angekommen...

 

13. bis 18. März 2024 - Minikreuzfahrt Galapagos

Da unser Flieger schon um 7.00 von Quito aus startete, sind wir schon am Vortag gegen 16.00 die 2,5 h nach Quito in ein Hotel am Flughafen gefahren.

Elli wußten wir bei Kiki&Henryk, die mit dem Motorrad Südamerika bereisen, auf der Finca Sommerwind in guten Händen. 

Nachdem wir am Morgen die Gebühren und den Eintritt für die Galapagosinseln im Flughafen gezahlt hatten, im Flugzeug die Koffer und Rucksäcke in der Gepäckablage desinfiziert bzw. besprüht waren, sind wir mit einem Zwischenstopp in Guayakil, nach gut 3 Stunden auf Galapagos gelandet...

Es ist kein billiges "Vergnügen", aber sicherlich einmalig. Die Kreuzfahrt haben wir als Lastminutreise mit "50% Rabatt" zu 1.400€ gebucht. Dazu kommen Flug mit 450€ und die Gebühren mit 120€. 

Wer weiß wie lange man die Inseln in dieser Form überhaupt noch besuchen kann. Die Besucherzahlen sollen weiter reduziert werden, der Eintritt wird ab September auf 200€ verdoppelt und die gesperrten Gebiete sollen vergrößert werden...

Bei den Schildkröten hat es brutal geregnet. Wir wurden mit Gummistiefel und Regenschirme ausgestattet, aber das schützte nur sehr bedingt... Bei 28 Grad aber alles kein Problem.

Das Meer rund um die Galapagosinseln soll das ganze Jahr recht ruhig sein. Wer wen wo wie lange in den Nationalpark rund um die Inseln fahren darf ist streng geregelt. Segelboote müssen da schon mal 3.000$ für einen Aufenthalt bezahlen. Auch die Touristenschiffe sind auf 20 Gäste begrenzt und benötigen eine Lizenz, die auch häufig kontrolliert wird...

Bei unseren Besuchen auf den Inseln galten strenge Regeln:

  • Nicht näher als 2m an die Tiere herangehen
  • Immer auf den markierten Wegen bleiben
  • Kein Müll wegwerfen, falls man Müll findet, bitte mit aufs Boot nehmen
  • Immer in der Gruppe bleiben
  • Desinfizieren von Schuhen, Füßen und Händen bei Rückkehr auf das Boot

Jeden Abend bekamen wir von Kiki&Henryk Bilder, damit wir sehen konnten wie gut es Elli ging. Schon die erste Nacht brauchte sie nicht alleine Im Wohnmobil zu bleiben: Sie schlief im Zelt der beiden...

 

Bei den Echsen konnten wir oft den Mindestabstand gar nicht einhalten. Sie hatten keinerlei Scheu vor uns, und es gab extrem viele, in Größen von 15 bis 80 cm und in verschiedenen Farben.

 

Mir persönlich haben die Seelöwen am besten gefallen. Die kleinen spielten und tollten im Wasser, um uns Schnorchler oder in den Felsen wie kleine Kinder herum. Die Mütter verschwinden morgens gegen 6 Uhr um Nahrung zu finden. Bis sie gegen Abend zurückkehren sind die jungen Seelöwen auf sich alleine gestellt.

Zwischen den Exkursionen gab es bei der Rückkehr an Bord unseres Schiffer einen kleinen Imbiss. Die gesamte Verpflegung, vom Frühstück über Mittag- und Abendessen war sehr gut.

Auch die Vorträge der beiden Guides im Rahmen eines täglichen Meetings waren top. Ausführlich genug und auch mit für uns genügend Informationen zur Geschichte der Inseln sowie zu Flora und Fauna.

 

Auch die Vogelwelt war beeindruckend. Große Fregattvögel kreisten den ganzen Tag über uns. Auch Pelikane konnten wir bei der Jagd nach Futter beobachten, aber das Herabstürzen ins Wasser konnte ich nicht im Bild festhalten.

Da wir selbst keine Ausrüstung für.Unterwasseraufnahmen besitzen, und auch beide nicht die "großen Schnorchler" sind, müssen wir hier noch auf ein paar Bilder von Freunden warten...

 

Nach der Rückkehr von den Galapagosinseln haben wir uns ein paar Tage auf der Finca Sommerwind ausgeruht, einige Freunde verabschiedet und neue Freunde kennengelernt. Aber der Drang nach neuen Orten und weiteren Sehenswürdigkeiten ist nicht mehr so vorhanden...

Die Verschiffung zurück nach Deutschland ist angestoßen und der Rückflug von Sabine und Elli von Bogota nach Frankfurt ist am 10. April gebucht. Ich werde dann 800 km weiter nach Cartagena fahren um dort hoffentlich unser Bimobil am 28. April auf das Schiff zu bringen.