27. Juli bis 15. Okt. 2023

2 - Argentinien: Foz de Iguacu - Ushuaia

 


 

 

Kartenausschnitt der beschriebenen Etappe

  • Der blaue Punkt ist unser aktueller Standort zu unserem Reisebericht

27.Juli 2023 - Foz de Iquacu - argentinische Seite

Nachdem wir am Freitag die Grenze von Brasilien nach Argentinien ohne große Probleme und Kontrollen überquert haben, sind wir auf einen schönen Campingplatz mit Pool gelandet. Für Samstag hatten wir einen Taxifahrer bestellt, um in die Stadt zu fahren, einkaufen, SIM-Karten für Argentinien besorgen und Geld zu tauschen.

Der offizielle Kurs ist "1 US$ = 300.- ArgPeso". Tauscht man allerdings US$ oder € in bar um, sieht es ganz anders aus.

Für einen US$ bekamen wir 535.- Arg-Peso! Dabei gibt es einen etwas geringeren Kurs, wenn man 50ér oder 10ér US$-Noten hingibt. Dadurch wird das Leben natürlich deutlich billiger für uns...

 

Den Taxifahrer haben wir gleich für den nächsten Morgen zur Fahrt zu den Wasserfällen gebucht. Pünktlich um 8.30 stand er vor dem Wohnmobil. Nachdem wir die Handynummern für WhatsApp ausgetauscht hatten, um die spätere Abholung zu organisieren, konnten wir ohne Probleme die Tickets erwerben und mit einer Bimmelbahn zum Startpunkt eines Rundweges fahren. Über Stahlstege, die erst vor 2-3 Jahren die durch Hochwasser zertörten alten Holzstege ersetzt hatten, ging es mehr oder weniger im Gänsemarsch zum tosenden und spritzenden Wasserfall. Ganz vorne konnte man kaum Bilder machen, so stark "regnete" es da... Aber bei 28 Grad war das kein Problem. Störend empfanden wir eher die ewige "Selfimacherei" der Besucher in allen möglichen Positionen.

Nach 4,5 Stunden waren wir wieder zurück und Elli hat sich riesig gefreut. Wir waren allerdings leicht enttäuscht... Was wir auch unserem Nachbar Michael aus Hanover erzählten. Er machte uns dann darauf aufmerksam, dass man um alles zu sehen, zusätzlich einen 3-4 km Rundwanderweg gehen muss...

Kurzerhand haben wir beschlossen am Montag schon früh zu starten und einen weitern Versuch zu wagen. Der Eintritt kostet beim 2. Besuch nur noch die Hälfte, und nach 2,5 Std. Fußmarsch waren wir auch total begeistert.

 

Die Affen haben von den Tischen der Touristen an den Imbissstationen alles geklaut: Äpfel, Bananen, Trinkflaschen, Empanadas, Kuchen oder Kaffeebecher. Wächter haben zwar versucht sie zu verjagen, aber ziemlich erfolglos... Blitzschnell lassen sie sich von den unteren Ästen fallen und verschwinden genau so schnell wieder auf den umstehenden Bäumen. Alles was herunterfällt, holen sich die Nasenbären.


Das engl. Ehepaar David&Francine mit ihrem MAN haben wir auf dem Campingplatz bei Iguazu kennengelernt. Der Erfahrungsaustausch und der schöne Abend wird uns lange in Erinnerung bleiben.

Unter https://catch-the-wind.com könnt ihr mehr über ihre Reise erfahren.


 

Auch mit Stefan&Dunja haben wir ein paar nette Stunden verbracht. Von ihnen und ihrem "Lieblingslaster" haben wir leider kein Bild gemacht. Eventuell können wir das beim nächsten Treffen nachholen...

Aber unter https://www.lieblingslaster-om.de/ gibt es mehr von den Beiden.


 

01. August 2023 - Halbedelstein-Miene in Wanda

Hier werden, nur 10-15 m unter der Erde, Halbedelsteine aus dem Basalt heraus abgebaut. Bei einer interessanten Führung konnten wir die Drusen in einer Freifläche direkt an der Erdoberfläche sowie das Suchen nach Drusen und deren Abbau unter Tage sehen. Mittels kleiner  Sprengungen, ca. 60-80 cm im Durchmesser werden dabei Basaltbröckel herausgelöst, und anschließenden Bohrungen, die mittels Endoskop nach Größe und Farbe untersucht werden, erkennt der erfahrenen Mineur ob ein händisches Herausarbeiten der Druse erfolgversprechend ist...

Anschließend sahen wir die Weiterveredelung durch Schleifen zu Schmuck und allerlei buntem "Kram" für die Touristen.

 

Die Ruinen von 2 Jesuitenklöstern, heute Weltkulturerbe, lagen direkt auf dem weiteren Weg. Die erste Abtei, eine von ca. 20 aus den Jahren um die Zeit als die Portugiesen um 1550 das Land eroberten, ist teilweise restauriert. Angeblich sollen hier bis zu 100.000 Menschen gelebt haben. Bis die Jesuiten von der indigenen Bevölkerung vertrieben wurden, und sich weiter ins Landesinnere zurückgezogen haben. Aus dem Mittelalter stammt auch die Bezeichnung Misiones des argentinischen Landstriches zwischen Paraguay und Brasilien. 

 

Die 2. Abtei ist ziehmlich zerfallen, aber im ursprünglichen Zustand... Außer ein paar Abstützungen darf dort nichts verändert bzw. restauriert werden. Die letzten Beerdigungen fanden dort um 1975 statt. Es sind in den teilweise stark zerstörten/zerfallenden Grabhäusern noch die Holzsärge zu sehen. Nach Aussage eines Parkwächsters darf allerdings wegen der UNESCO nichts repariert bzw. erhalten werden... ???

 

05. August 2023 - Parana Delta

Die Landschaft entlang des Sumpfgebietes am Parana (ca. 300 km) ist total anders als in Brasilien. Viele kleine Rinderfarmen, alle 3-4 km beginnt eine andere, mit braunen und schwarzen recht gut genährten Rinder. Keine Großgrundbesitzer wie in Brasilien…

Stellenweise auch Nutzwaldplantagen und immer wieder liegt Brandgeruch in der Luft, der uns kilometerweit verfolgt. Durch den Qualm ist es zeitweise sehr diesig, aber Feuer sehen wir keine. Wir sind jetzt echt gespannt, was passiert wenn die Temperaturen morgen um 12 Grad auf 22 Grad fallen, und der angesagte Regen für ein paar Tage einsetzt.

 

Heute waren wir in Bela Vista auf dem öffentlichen Campingplatz die Kinderattraktion! Wir standen kaum auf dem Platz, da kamen ca. 15 Schulkinder zu uns, und haben, nachdem sie erkannt hatten dass wir aus Alemania kommen, ihre Englischkenntnisse getestet. Sie fragten nach Name, Wohnort und Geburtstag…

Sabine hat ihnen an Hand unserer Kartenaufkleber erklärt wo wir herkommen und wo wir hin wollen. Alles in „Spanisch und Englisch“. Beide Seiten haben sich prima verstanden. Nach dem obligatorischen Foto haben sie sich sehr bedankt und sind davon gezogen. Als wir dachten der „Spuk“ sei schon vorbei, kam die Truppe mit Betreuern zurück und haben uns noch 2 Portionen Bratwurst im Brötchen gebracht… Für uns wieder eine Geschichte „fürs Leben“, und ein Highlight, den wir so schnell nicht vergessen werden.

Wir haben Telefonkarten aufgeladen, und nach ca. 10.000 km war mal wieder eine kleine Inspektion am BiMo fällig: Dichtigkeitskontrolle an Motor und Getriebe, Abschmieren der Kugelgelenkköpfe und einen Reifen tauschen, damit sie alle 5 gleichmäßig belastet werden. Routine...

Von einer arg. Reisenden hatten wir auf dem Stellplatz in Bela Vista den Tip mit den Thermalquellen in La Paz bekommen.

Dort haben wir 3 Tage in Salzwasserpools verbracht. Der Salzgehalt war so hoch, dass man nicht untergehen konnte. Für den Wohnmobilstellplatz und Thermeneintritt haben wir um die 3 Euro pro Tag bezahlt...

Meistens haben wir uns mit anderen Gästen stundenlang in den verschiedenen Pools unterhalten, manchmal in Englisch, und natürlich mit Google über deren Handy.  In den Eukalyptusbäumen sind die grünen Sittiche sehr lautstark mit dem Bau ihrer  Familien-Brutnester beschäftigt. 

 

11. August - Parana

In Parana hatten wir einen exklusiven Park-Platz direkt am gleichnamigen Fluss, am alten Hafen, gefunden. Nachdem wir uns mit einem "Autowäscher", dessen Firmengelände der Parkplatz und seine Ausstattung aus einem Lappen, einem Schwamm und einem 15 l Eimer bestand, länger über unser Fahrzeug und unser Reise unterhalten hatten, gingen wir zum Eisessen am Fluß entlang spazieren. Auf dem Rückweg sahen wir den Autowäscher schon von weitem mit andern an unserem Auto stehen und diskutieren. Wir haben uns ins BiMo zurückgezogen, und ihm zugehört, wie er an Hand unserer Aufkleber die Reise- und entsprechende Fahrzeuginformationen an die unzähligen neugierigen Passanten weitergegeben hat...

Am späten Abend habe ich ihm noch 2 Dosen Bier geschenkt, die er freudenstrahlend angenommen hat.

 

Diese "Baumart" mit den riesigen Stacheln haben wir schon häufig vorgefunden... Die Stacheln sind extrem hart und lassen sich nicht so einfach abbrechen. Er schützt sich anscheinend damit vor großen Tieren.

 

Der Besuch im NP Pre Delta hat man uns verwährt. Mit Hund durften wir nicht mal auf dem Campingplatz am Eingang des Parks übernachten. War nicht so schlimm, da die Boots-ausflüge seit CORONA nicht mehr angeboten werden. Der Ranger sagte, dass der Lizenzinhaber für die Bootstouren an Corona erkrankt sei und wohl nicht mehr kommen wird. Da man ohne Lizenz keine Boote im National-Park bewegen darf, wurde es vorübergehend eingestellt.

So versuchten wir im nahen Diamante einen SP zu finden, was auf Grund von Bauarbeiten und einer Höhenbegrenzung ebenfalls nicht möglich war. Also weiterfahren bis Victoria, auf den Campingplatz der Stadt. Fahrzeug ausgerichtet aber dann kam der "Chefe" mit dem nächsten Hammer: Ausländer müssen den Stellplatz in US$ bezahlen! Diese Diskriminierung ließen wir uns natürlich nicht gefallen,! Alles eingeräumt und den Platz unter den ungläubigen Augen der Betreiber verlassen. Es gibt halt so Tage...

800 m weiter haben wir freistehend an einem Kinderspielplatz eine ruhige Nacht verbracht.

 

Von Victoria aus ging es am nächsten Tag ca. 65 km über diverse Brücken und aufgeschüttete Dämme, quer durch das Sumpfgebiet des Paranas, nach Rosario

Der Stellplatz dort, in einer Sackgasse an der riesigen Friedhofsmauer, war nicht schlecht. Sehr ruhig, sicher und 15 min in die Stadt zum Einkaufen und Geld besorgen. Hinter der Mauer haben wir uns den Friedhof angesehen und waren total überrascht. Lauter riesige Grabmonumente und Familiengruften, die teils wie kleine Kapellen aussahen. Zum größten Teil sind die Toten nach der Jahrhundertwende bis in die siebziger Jahre hier beerdigt worden. Es gab aber auch Grabschilder aus den letzen Jahren. An der Seite und an der Außenmauer gab es lange Reihen mit einfachen Grabkammern. Erst am Ende haben wir die 6 mehrstöckige Gebäude, ca. 20x50 m lang, gesehen, in denen wohl aktuelle Beerdigungen in kleinen Gruften stattfinden...

 

Die letzten Tage sind wir weiter entlang des Parana über Zarate, an Buenos Aires vorbei immer in Richtung Süden gefahren. Links und rechts der Straße fast nur Weideland mit Schafen, Pferden und enorm vielen Rindern, die gut genährt, unseren sehr ähnlich und viel schöner als die in Brasilien aussehen...

In Zarate standen wir direkt am Fluß Parana und haben die riesigen Schiffe, Tanker, RoRo-Off (PKW-Transporter aus Europa mit denen auch Wohnmobile in Zarate ankommen) sowie Frachter, vorbeifahren sehen, die bis zu 60-80 km auf dem Fluß ins Landesinnere fahren. Auch das Militär ist auf dem Fluß wie auf den Straßen immer präsent.

 

Buenos Aires haben wir nicht besucht, weil es 4 Tage nur geregnet hat und wir in der Stadt keinen Stellplatz gefunden haben. Es blieb nur die Möglichkeit ca. 50 km außerhalb das Fahrzeug zu parken und in der Stadt ein Hotel zunehmen... Das haben wir wegen schlechtem Wetter und Elli dann doch wieder verworfen und sind bei strömendem Regen "nur ca. 100 km in 3 Stunden" durch Buenos Aires in Richtung Süden gefahren.

Wie in Mittel- und Südamerika üblich, gibt es keine Oberflächenentwässerung an den Straßen. Bei Regen kommt es dann sehr schnell zu knietiefen "Wasserpfützen". Wie gut dass wir in unserem ATEGO  "hoch darüber sitzen". Südlich von Buenos Aires standen ganze Landstiche unter Wasser. Bei 100 l/qm an einem Tag und bei den riesigen Ebenen wohl keine Seltenheit.

 

Direkt an unserer Route fanden wir 60 km südlich von Argentiniens Hauptstadt auf der Fly-Ranch, eine  Farm mit Schafen und Pferden neben einem kleinen Fluggelände für Segler und Gleitschirmflieger, eine schöne Übernachtungsmöglichkeit. Elli hatte viel Auslauf, wir konnten unseren Wasservorrat auffüllen und den Regen aussitzen...

 

20. August 2023 - Mar del Plata am Atlantik

Wir sind wieder an der Küste angekommen. Das Wetter scheint sich zu stabilisieren, aber es ist deutlich kühler geworden. Die Sommerkleidung haben wir inzwischen gegen lange Hosen, leichte Jacken und geschlossene Schuhe getauscht. Tagsüber haben wir noch 12-20 Grad, nachts nur noch 6-12 Grad.

Der ausgewählte Campingplatz sollte ausgezeichnetes Wlan haben, denn wir müssen mal wieder die Homepage aktualisieren... Stimmt nicht!!! Auch wurde von tollen Sanitäranlagen geschrieben... Stimmt nicht!!! Es gibt nur kaltes Wasser!!!

Da auf GoogleMaps in der Stadt mehrere Wäschereimöglichkeiten gefunden hatten, wollten wir auch das mal wieder erledigen. Gesagt getan: Am nächsten Morgen ein Taxi bestellt und mit 3 riesigen Einkaufstaschen "Schmutzwäsche" in die Stadt gefahren. Erste Wäscherei zu, zweite Wäscherei zu. Mit weiterem Taxi zur dritten Wäscherei gefahren, auch die war geschlossen. Montags Ruhetag? Nein, klärt uns der Taxifahrer auf: Letzte Woche Mittwoch war wohl ein  Nationalfeiertag, und der wird, wenn er unter der Woche ist, auf den darauf folgenden Montag verschoben...

 

28. August - Durch die Pampa nach Patagonien

 

Die Pampa, so heißt das Gebiet oberhalb von Patagonien wirklich, sieht aus, wie wir uns die „Pampa“ vorstellen: Einsam, nichts Besonderes und riesengroß. Über hunderte von Kilometern ebenes eingezäuntes Weideland, Buschwerk und dazwischen hauptsächlich Rinder,  manchmal Schafe und weiter „nichts“!

Überrascht waren wir von immer wieder sichtbaren toten Rinder auf den Weiden… Kürzlich verendete, aufgedunsen oder nur noch Skelette.

 

Die angeblich größte Brutkolonie von Papageien in Südamerika haben wir zufällig entdeckt. Unglaublich welche Menge an Vögeln hier in der Luft waren. Die Wände der Steilküste haben sie mit tausenden Höhlen versehen, in denen sie ihre Eier ablegen und die Jungen aufziehen. 


 

Dieses Mahnmal für 649 gefallene argentinischen Soldaten aus dem Falklandkrieg von April bis Juni 1982 zeigt mal wieder wie leichtfertig die Despoten dieser Welt Menschen in den Tod schicken... Es ging um ein paar felsige Inseln, angebliche Rohstoffvorkommen in der Gegend und sollte von innenpolitischen Problemen der Militärjunta ablenken. Sie wurde danach glücklicherweise noch im selben Jahr abgelöst und Argentinien gab sich eine demokratische Regierungsform. Erst 1989 kam es zum Friedensvertrag zwischen Großbritannien und Argentinien...


 

Uns zieht es immer wieder an die Küste, wo wir einsame und tolle Stellplätze finden. Das Wetter ist rau, aber noch "angenehm". Es ist halt erst Ende des Winter, bzw. Anfang des Frühlings hier. Die kleinen Badeorte sind wie ausgestorben, ein paar alte Menschen und am Wochenende ein paar Familien mit Kindern. Das Leben in den Orten spielt sich hauptsächlich entlang der Hauptdurchgangsstraße in Richtung Süden ab. Alle ca. 100 km ein kleines Städtchen mit div. Einkaufsmöglichkeiten, Tankstelle und Schule. Für Brot und „Grund“-Lebensmittel haben wir uns einen kleinen „eisernen Vorrat“ angelegt, von dem wir problemlos 2-3 Tage, im Fall eines Versorgungsengpasses, leben können.

Mittlerweile sind wir auch zu großen "Muschelsammlern" geworden. Sabine sammelt für die Enkel daheim, um später damit zu basteln. Ich muss beim Suchen helfen und darf für den sicheren Transport im BiMo sorgen...

 Unsere Ausblicke beim Frühstück sind schon fantastisch! Keine Angst, wir sind nicht auf dem Mond! Diese "Unterkünfte" sehen wir oft an den Küstenorten.

 

1. September

Heute haben wir eine Seelöwenkolonie besucht. Das BiMo am Rand der Schotterpiste geparkt und zu Fuß die 800 m zur Rangerstation gelaufen. Alles zu! Ist halt Winter... dachten wir.

Als wir zurück marschiert sind, hat uns ein Ranger "abgefangen". Auf unsere Frage, warum hier alles geschlossen sei, erzählte er uns, dass die Vogelgrippe in dieser Gegend ausgebrochen sei. Sie würde von den Möwen, die mitten unter den Seelöwen leben, auf diese übertragen, und viele Tiere sterben daran… Auf einer Länge von 120 km haben sie bereits die Strände gesperrt. Mehr kann man wohl nicht tun… Weiter im Süden soll es angeblich noch keine toten Tiere geben.

Wir haben uns in den letzten Tagen immer schon mal über tote Seelöwen an den Stränden gewundert. Jetzt wissen wir warum.

 

7. September

 

Wenn wir die Hauptstraße verlassen, geht es meist ca. 25 km über Erdwege in Richtung Küste. Hier finden wir immer tolle Stellplätze. Oft nur 30-50 m vom Wasser bei Flut weg, und so 5-10 m oberhalb des Wasser. 

Nachdem wir gestern 3 h lang Südkaper-Wale bei herrlichem Sonnenschein, starkem Wind und nur 10-15 m vom Strand weg, beobachtet haben, hat in der Nacht Sturm und Regen eingesetzt. Waagrechter Regen hat uns dann den ganzen Tag einen „Ruhetag“ beschert. Der Wellengang war so enorm, dass wir am Nachmittag noch einen etwas sichereren Stellplatz, "weiter weg vom Wasser und höher", aufgesucht haben.

Die Wale schwimmen meist in Dreiergruppen ganz langsam am Strand entlang. Drehen sich auf den Rücken, stehen auf dem Kopf und schlagen mit Flossen oder Schwanz auf das Wasser. Laut Wikipedia werden sie ca. 15 m lang und 50-55 to schwer!   Schön sind die Südkaper-Wale allerdings wirklich nicht. Die Köpfe sind total mit Seepocken übersäht...

14. September Puerto Madyrn Valdez: Wale, Wale, Wale...

 

18. September - Florentino Ameghino

Da wir in den letzten Wochen "genug am Meer waren", haben wir einen Abstecher ins Landesinnere gemacht. Ein Stausee und ein Dorf, von Walisern gegründet war unser Ziel. Der Stausee bot fantastische Aussichten, das kleine Dorf dahinter lebt wohl nur vomTourismus... In einem kleinen urigen Restaurante gab es 2 Menüs zur Auswahl: Lamm oder Hähnchen mit Gemüse und Kartoffel. Beides hat uns geschmeckt. Nach dem Essen sind wir wieder in Richtung Küste nach Gaiman gefahren. Hier gibt es neben einigen Geschäften auch einige Teehäuser (Cafes...) mit leckerem Kuchen. Man erwähnt überall die walisischen Vorfahren, hat ein kleines Museum und eine Feuerwehr die einen Campingplatz betreibt. Der Platz lag nahe dem Dorfzentrum, wir konnten sehr ruhig schlafen und unseren Wassertank mit Trinkwasser befüllen, was noch wichtiger war.

20. September

Von Gaiman aus sind wir über Trelew der RN3 und die letzten 50 km auf einer Erdpiste an die Küste Escondia zu den Seeelefanten gefahren. Wir konnten bis auf 10 m an die riesigen Tiere herangehen, näher "wollten" wir nicht... In der Bucht, die wir einsehen konnten, lagen 4 "Familien" mit jeweils 8-10 weiblichen Tieren, teilweise auch Babys. Unsere 2 "Nachbarfamilien", 40 m vor unserem Wohnmobil, wurden von einem riesigen Bullen gegen einen Nebenbuhler verteidigt. Ständig ging das hin und her. Wenn die Bullen 8-10 "Hüpfer" gemacht hatten, brauchten sie eine mehrminütige Pause bevor das nächste Stück Weg zurückgelegt werden konnte. 

Die wahre Größe konnten wir im Foto gar nicht richtig dokumentieren. Ich schätze sie waren fast 1 m dick und über 4 m lang. Mit ihrer Nase bzw. dem Rüssel sehen sie sehr hässlich aus. Die weiblichen Tiere sind dafür deutlich schöner.

Sabine entdeckte sogar ein Neugeborenes, bei dem die Möwen gerade die Nachgeburt gefressen haben. Das Kleine kroch zu seiner total erschöpften Mutter und begann sehr schnell zu säugen. Mehrer Stunden haben wir die Tiere aus nächster Nähe und mit dem Fernglas durch unser Wohnmobilfenster beobachtet. 

Während der Zeit die wir da waren, lagen die Muttertiere nur am Strand. Die Bullen haben das Meer auch nur benutzt, um schnell von einer Gruppe zur anderen zu kommen.

Der Fisch ganz rechts hatte sich wohl zu weit an den Strand gewagt...

 

22. September Punta Tombo

Da wir im Nationalpark nicht schlafen durften, sind wir der Küste folgend zum Cabo Raso, einem alten verfallenen kleinen Ort gefahren. Hier betreibt ein Paar einige Apartments, vermietet 2 Wohnwagen zum Schlafen und hat direkt auf dem Strand auch eine Stellplatzfläche für Wohnmobile. Da wir gelesen hatten, dass die Inhaberin auf Wunsch auch Essen zubereitet, haben wir das gleich bei der Ankunft für den Abend bestellt. Sie frug nur ob wir etwas nicht essen, das war es dann schon mit der Bestellung. Die 4 "Gänge" wurden alle frisch zubereitet und haben sehr lecker geschmeckt. Die Unterhaltung war etwas schwieriger, da es kein Internet gab und ihr Englisch auch nur bedingt zu verstehen war. Aber wir haben viel gelacht und sind gut klar gekommen.

 

 

Ein paar "Wegimpressionen"...


Planänderung:

Da wir für den patagonischen Sommer noch recht früh dran sind, haben wir beschlossen unsere Tour etwas abzuändern. Wir fahren noch zu den versteinerten Bäumen und dann folgen wir der RN3 bis Santa Cruz, wo wir dann einen Abstecher nach Westen in Richtung Tres Lagos machen. Hier besuchen wir El Chalten mit dem Bergmasiv Fitz Roy  und Calafate mit dem Gletscher Perito Moreno, bevor es wieder zurück an die Atlantikküste und weiter in Richtung Ushuaia geht.

In ein paar Wochen, wenn es wieder gen Norden geht, lassen wir die beiden Highlights dann einfach links liegen...


 

Zurück auf geteerter Straße  folgten wir der RN3 bis Comodoro Rivadavia, eine schmuddelige Industriestadt. Hier beginnen die Erdöl- und Erdgasfelder. Ein Argentinier hatte uns schon gesagt, dass wir ein paar Kilometer weiter nach Rada Tilly fahren sollten, das sei die schönere Stadt. Gesagt getan, er hatte Recht. Am Abend haben wir uns nahe bei unserem Stellplatz mit Sushi eingedeckt. Etwas "anders" als in Deutschland, aber köstlich! 

 

27.September

 

Nachdem wir am Montag keinen offenen Supermercado (wahrscheinlich wieder ein Feier-tag von letzter Woche auf Montag verlegt) gefunden haben, sind wir von unserem schönen Schlafplatz 12 km zurück nach Caleto Olivia, auch eine "Ölstadt", zum Einkaufen gefahren. Es war eine Art METRO, riesige Verpackungsmengen, die man aber "aufreisen" und Kleinmengen entnehmen konnte. Das Sortiment umfasste das ganze tägliche Leben: Kleidung, Nahrungsmittel, Elektrogeräte, Werkzeug und Hundefutter... Supermercados schimpfen sich Läden von 20 bis 3000 qm. Sie werden selten mit großen Schildern angekündigt, in der ganzen Stadt/Dorf verteilt und nicht wie bei uns konzentriert an einem zentralen Platz.

Nach 65 km Landstraße ging es die restlichen 35 km auf einer Piste bis zum Nationalpark Bosques Pertificados mit den versteinerten Bäumen. Sie war furchtbar: Übelstes Wellblech und mit unglaublich vielen Löchern übersäht. Wir haben für die Strecke bis an den Rand des Nationalparkes (drinnen darf man nicht schlafen) fast 1,5 Std gebraucht.

Der Besuch am nächsten Vormittag im NP war es aber wert. Da auch die Rückfahrt, auf der anderen Seite der Straße, hier fahren mit schweren Steinen beladenen LKW´s das Wellblech platt, in nur 45 min geschafft war..

Die Landschaft machte einen sehr "unwirklichen" Eindruck auf uns. Sabine erinnerte sie an Mondlandschaften, mich eher an die Wüste...

Kaum vorstellbar und für uns ebenso kaum sichtbar leben hier Pumas, Guanacos, Füchse, Nandus und Hasen sowie Maras, auch Pampahasen genannt, die dem Hasen zwar sehr ähnlich sind, aber zu den Meerschweinchen zählen... Von denen wir bis auf den Puma alle gesehen haben. Was uns traurig machte, sind die vielen toten Guanacos die dem Straßenverkehr zum Opfer fallen, oder sich auf der Flucht links und rechts der Straße in den unendlich langen Weidenzäunen verfangen und dann verenden...


Wie sind die versteinerten Wälder entstanden? (Aus dem Internet...)

Vor 150 Millionen Jahren herrschte hier subtropisches Klima. Von den Bäumen ernährten sich die Dinosaurier.  Bei der Entstehung der Anden wurden die Bäumen bei Vulkanausbrüchen umgeworfen und unter einem gewaltigen Ascheregen luftdicht begraben. In einem Prozess, der Millionen von Jahren dauerte, wurde das durch die Ascheschicht sickernde Wasser zusammen mit Mineralien ins Innere der Baumstämme transportiert, wo sich die Mineralien an den Zellwänden ablagerten und diese nach und nach ersetzten.

Jede einzelne Zelle wurde in Stein nachgebaut, weswegen die Stämme perfekt erhalten blieben und man bis heute die Struktur des Holzes erkennen kann. Die zum Teil über 40 Meter lange Steinstämme schillern in den schönsten Farben wie edle Schmuckstücke.


29. September - Puerto San Julian

 

Die kleine Hafenstadt an der RN3 hat eine große historische Bedeutung:

  • 1520 kam die Flotte von Hernando Magallanes hier vorbei.
  • 1578 war Sir Francis Drake für einige Monate hier.
  • 1834 Besuchte Charles Darwin die fossilen Ausgrabungen in Patagonien.

Wir besuchten einen Nachbau von Magallanes Schiff, auf dem damals 50 Männer fuhren. Eigentlich brauchte man nur 20 zum "Betrieb" des Schiffes, der Rest waren "Ersatzmänner" falls jemand durch Unfall, Krankheit oder Tod ausfiel. Das Schiff ist gute 28 m lang und knapp 7 m breit. Kaum vorstellbar, wie die sich hier alle aufhalten konnten. Der Kapitän schlief auf dem Oberdeck, die Mannschaft im hinteren, zum Teil geschützten Bereich des Mitteldecks. Unten im Bauch waren die Vorräte, lebende Tiere wie 2 Kühe und einige Schweine, 4 Kanonen und Ersatzteile wie Segel und Tauwerk.

Kaum vorstellbar unter welchen Bedingungen die damaligen "Eroberer"  ihre oft monate- oder auch jahrelangen Expeditionsreisen durchgeführt haben.

 

 

Der Museumsbesuch, Homepageupdate erstellen und Sabine war beim Friseur...


30. September

Von San Julian an der Küste haben wir heute über 300 km „gemacht“. Obwohl die letzten 80 km Erdpiste, aber im ganz guten Zustand, waren. Es geht nach El Chalten zum „Bergmassiv“ Fiz Roy und El Calafatte zum Gletscher „Perito Moreno

Links und rechts der Straße gibt es keinen Baum und keine Sträucher mehr, nur noch Büsche nicht höher als 40 cm. Bei 20 Grad und heftigem Wind begegnen uns auf den ca. 200 km ins Landesinnere nur 5 LKW und 3 PKW… entspanntes „Reisen“! Nur auf die vielen Guanacos muss man sehr aufpassen. In Gruppen von 5-20 Tieren weiden sie direkt am Straßenrand oder 20-30 m entfernt auf den Weiden. Sie  rennen völlig unkontrolliert in alle Richtungen davon, wenn wir mit reduzierter Geschwindigkeit vorbeifahren.

Die Nacht war sehr sehr stürmisch, wir wurden im Fahrzeug über mehrere Stunden heftig durchgerüttelt, da es keinerlei Windschutz gab. Auch Pflanzen  sind hier kaum noch zu sehen, nur noch ein paar 20-30 cm hohe Büsche. Außer ein paar verlassenen Estancias gab es auch keinerlei Siedlung auf fast 100 km zu sehen.

So allmählich können wir die Andenausläufer schon erahnen. Auf der weiteren Fahrt nach El Chalten haben wir dann das Bergmassiv trotz Wolken schon erahnen können. El Chalten selbst haben wir unser "Lager" auf dem kostenlosen Wohnmobilstellplatz der Stadt aufgeschlagen. Wenn sich der Fitz Roy zeigt, können wir ihn von hier aus bestens sehen. Das Städtchen war schnell zu Fuß erkundet. Es sind noch lange nicht alle Geschäft und Lokale auf, aber man merkt dass die Saison so langsam beginnt. Nach ein paar Einkäufen und einem Imbiss bei herrlichem Frühlingswetter im Freien haben wir uns auf den nächsten Tag vorbereitet...

1. Oktober

Heute wollten wir den Fitz Roy besteigen! Nach dem Aufbruch im "Basislager" ging es relativ steil bergauf. Nach knapp einer Stunde schlug das Wetter aber plötzlich um und wir mussten umkehren… 🤣

Erst am Abend hatten wir Glück und konnten das tolle Bergmasiv fast ganz ohne Wolken bewundern.

Auch am nächsten Tag als wir in Richtung El Calafate unterwegs waren, konnten wir noch ein paar tolle Blicke auf den Fitz Roy, der nur ca. 3.600 m hoch ist, genießen.

 

 

Am Lago Argentino, gegenüber von El Calafate, haben wir genächtigt, bevor wir in die Stadt auf einen Campingplatz gefahren sind. Hier ist trotz der frühen Saison schon mächtig was los. Auch die Preise für Übernachtungen sind ab 1. Oktober um fast 100% saisonbedingt gestiegen. Essen und trinken ist trotz der touristischen Preise für uns immer noch "gut". Hier treffen wir auch das erste mal mehrere europäische Touristen, die trotz der echt kühlen Temperaturen sogar mit dem Fahrrad unterwegs sind... Brrrr, das wäre nichts für uns. Auch Christian, den wir später noch häufiger treffen sollten haben wir zum erstmal gesprochen. 

 

Auf der familiengeführten Estancia Rio Mitre, die Sabine gefunden hat, wurden wir freundlich begrüßt und bekamen einen Platz neben einem Apartmentgebäude, zwischen Ziegen und Gänsen, zugewiesen. Sie liegt 35 km vor dem Nationalpark Perito Moreno, in dem man im Zelt oder Wohnmobil nicht übernachten darf. Das typische Assado am Mittag war ausgezeichnet, genau so wie die Aussicht.... Zur Vorspeise gab es rohen Schinken, verschiedene Käsesorten, Salami und Chorizzo gemeinsam mit den anderen Gästen am großen Tisch. Als Hauptspeise gab es danach  FLEISCH ohne Ende... Mit einer Familie aus Luxemburg, der Mann war aber Argentinier, haben wir uns lange unterhalten, und einiges über argentinische Traditionen gehört. Nachdem die Unmenge an Fleisch „verputzt“ war gingen wir zur Siesta über…

Trotz leichter Bewölkung sind wir in den NP gefahren, da für die nächsten 4 Tage schlechtes Wetter vorhergesagt wurde. Am Eingang zum Nationalpark wurden wir nach Hund und anderen Haustieren im Wohnmobil gefragt, was wir verneinten... Der Eintritt von 12,50€ (1 Person "Ausländer") ist allerdings für die Argentinier nur ca. 3 €. Nach 25 km kamen wir am Parkplatz an. Wir waren früh und damit bei den ersten Besuchern. Wie immer in Südamerika muss man sich erst mit den Pfaden und Aussichtspunkten vertraut machen, da die Ausschilderung sehr mäßig ist. Das "Warten auf Sonne" bei 8 Grad und Wind fiel uns nicht leicht, aber wir wurden nach gut einer Stunde belohnt. Wir hörten auch das Eis krachen, sahen aber keine größeren Abbrüche der Gletscherfront in den See stürzen. Das geschieht wohl meist nachmittags, bei wärmeren Temperaturen. Entschädigt wurden wir mit 2 Condoren, die versuchten mit der Thermik unweit über uns aufzusteigen.

Durchgefroren zogen wir uns mit Christian ins BiMo zurück. Bei einem Kaffee tauschten wir unsere Reiseerlebnisse aus, wobei er schon viel viel viel mehr erlebt hat als wir, und verabredeten uns zum nächsten Treffen an der Lagune Azul.

 


 

Christian, ein Österreicher, hatten wir schon in der Stadt und auf dem Campingplatz getroffen. Er ist mit dem Fahrrad und Motorrad schon überall auf der Welt unterwegs gewesen. Z.Z. reist er mit seinem Motorrad durch Südamerika. Bei einem Kaffee im BiMo haben wir uns näher angefreundet und festgestellt, dass wir die nächsten 3-4 Wochen auf der gleichen Strecke unterwegs sind. Kontaktdaten ausgetauscht und nun warten wir auf den nächsten Treffpunkt... 


Die Fahrt nach Rio Gallego an den Atlantik führte uns über ein lange Hochebene, auf der es plötzlich anfing zu schneien. Im heftigen Sturm fanden wir neben einem Gebäude der Straßenbauverwaltung rechtzeitig vor Einbruch der Nacht einen ziemlich ruhigen Stellplatz.

 

Theresa&Tobi mit ihrem Minimobil haben auf dem großen Parkplatz Schutz in unserem Windschatten vor dem Sturm gesucht. Sie sind 9 Monate auf "Weltreise" unterwegs. Dabei fliegen sie ihre Hauptreiseziele an, mieten für ein paar Tage oder Wochen einen kleinen Camper und dann gehts weiter zum nächsten Ziel… 

9. Oktober - Rio Gallego

 

Am Samstag haben wir mal wieder Geld geholt, SIM-Karten aufgeladen und kleinere Einkäufe erledigt. Den restlichen Tag haben wir im gemütlichen BiMo verbracht. Bummeln oder ein Spaziergang war in dem Sturm unmöglich.

Den Abend haben wir mit Theresa&Tobi verbracht. Wenn alles passt, werden wir uns in Punta Arenas nochmals treffen.

Mit Elli waren wir am Montag beim Tierarzt, um ein aktuelles Gesundheitszeugnis für den Grenzübertritt nach Chile zu erhalten. Dies musste vom Landwirtschaftsministerium beglaubigt und natürlich mit ca. 30€ bezahlt werden. Da sich vor ein paar Tagen die Gültigkeit von 15 auf 60 Tage geändert hatte, sollten wir am nächsten Morgen nochmal  kommen, um dann das 60-Tage Gesundheitszeugnis zu bekommen. Wie erwartet gab es das geänderte Formular natürlich noch nicht. Wir erhielten deshalb nur einen Ausdruck des neuen Gesetztes von Chile für die Grenze... Mal schauen was die dazu sagen.

 

Während der kurzen Fahrt in Richtung Grenze bzw. zur Laguna Azul sind wir wieder durch Schneegestöber und extreme Windböen gekommen. Der Besuch der Laguna Azul, die leider wegen des Wetters nur graugrün war, uns aber faszinierende Blicke "in" den Vulkan und auf die bizarren Vulkangesteinsformen beschert. Hier haben wir auch Christian wieder getroffen. Spontan haben wir, wegen der strengen chilenischen Grenzkontrollen bezüglich frischer Lebensmittel, gemeinsam ein Resteessen beschlossen. Seine 3 Eier hat Sabine mit unsern gekocht, seine restliche Salami kam an unsere Bratkartoffel und mit den schon gestern gebratenen Koteletten und Frikadellen gab das ein üppiges Mittagessen für uns drei. Er ist zeitig losgefahren, denn er wollte noch über die Grenze, um heute bei den Sturm nicht im Zelt sondern in einem kleinen Hotel zu nächtigen.

Der Marsch über die ca. 600 m zum Vulkan war in dem eisigen Sturm schon sehr ungemütlich, aber er lohnte sich. Aufgrund des Wetters war der Vulkansee leider nicht blau, aber doch beeindruckend. Man könnte meinen, der letzte Vulkanausbruch sei nur wenige Jahre her gewesen…

 

Der Grenzübertritt verlief recht problemlos. Allerdings haben wir eine Knolle Knoblauch und einen Rest Honig abgeben müssen... Zum Glück hatten wir auf dem Einreisedokument angegeben, dass wir Lebensmittel mitführen. Nach dem Fund von Kombi und Honig wurde ich zurück zur Emigration geschickt, um dieses vorher ausgefüllte Formblatt abzuholen. Da wir "Ja" angekreuzt hatten, war alles paletti!

Kurz hinter Grenze wartete dann die Fähre über die Magallan Straße auf uns. Die Fähre, die bei unserem Eintreffen gerade ablegt, neigte sich mächtig zur Seite als sie in das Fahrwasser drehte. Sie hatte schwer zu kämpfen, um gegen Sturm und Wellengang anzukommen. 20 min nachdem sie weg war, kam ein Angestellter, und informierte uns dass der Betrieb für mindestens 4-6 Stunden eingestellt wird.

Gegen Abend legte sich allerdings der Sturm und wir konnten nach 4 Stunden doch noch übersetzen. 


13. Oktober 2023 - Ushuaia

Wir haben uns heute unseren Traum

Vom Polarmeer, entlang

der Panamericana, bis

nach Feuerland in Südamerika...

 erfüllt!


 

Wir waren schon früh in der Stadt und konnten nahe dem Zentrum am Meer auf einem Parkplatz stehen. Den Museumsbesuch hatten wir schon fest geplant und er war auch hochinteressant. In den alten Gefängniszellen wurde viel über die damalige Strafkolonie gezeigt. Weiter beherbergt die Ausstellung viel über die Geschichte der Ureinwohner und den Werdegang seit dem Besuch der Entdecker.

Auch die Tierwelt und viel zur Schiffshistorie wird gezeigt. Wir waren sehr überrascht, welche Menge an gesunkenen Schiffen hier in der Nähe der Küsten rund um Kap Horn seit den Aufzeichnungen dokumentiert wurde. Der Letzte Eintrag auf einer Karte war von 1989...

In der Stadt herrschte reger Betrieb. Am Samstag war es dann richtig voll, da am Montag wieder mal ein Feiertag war. Am Museum haben die Leute in einer langen Schlange auf den Eintritt gewartet.

Zum Schlafen sind wir raus in den NP ans "Ende der Welt" gefahren. In dem Nationalpark hört die R3, der wir seit Buenos Aires größtenteils gefolgt sind, am "Fin del Mundo" auf. Hier kamen am Abend bis kurz vor der Dämmerung noch viele PKW´s und schon morgens um 9.30 die ersten Busse an.

Die Lage der Stadt vor dem Bergmassiv, mit den zur Zeit noch schneebedeckten Gipfeln, ist schon ein toller Anblick. Nur der fast immer währende Wind macht es dann doch schnell wieder ungemütlich...


Friedl, unterwegs mit seinem Pinzgauer auf "Weltumrundung" haben wir in Ushuaia getroffen. Er ist vielfacher Buchautor (Dr. Gerfried SWOBODA - "Um die Erde") und "wieder" ein Österreicher...

Unter www.aroundtheearth.world findet Ihr mehr dazu.

Wir hatten viel Spaß zusammen und hoffen ihn auf dem Weg nach Norden wieder zu treffen.


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